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146 Route 16.UDAIPUR. Von Bombay

Von dem nördl. Tor (Hathi Pol) führt die Hauptstraße, bei dem
1652 erbauten Jagannâth-Tempel (vgl. S. 89) vorüber, nach dem
Palast des Mahârâna, der höchst malerisch den Rücken des Hügels
krönt. Das weißgetünchte Gebäude, das eine Ausdehnung von 450
zu 240m hat, stammt in seinem ältesten Teile von 1571 und ist im
Laufe der Jahrhunderte vielfach erweitert worden. Die Räume des
nördl. Flügels sind in ihrer alten Einrichtung erhalten und bieten,
wozu man sonst kaum Gelegenheit hat, einen Einblick in die ur-
sprüngliche
, fast mittelalterlich anmutende Wohnweise eines indi-
schen
Fürsten. Der fast fensterlose Mittelbau enthält die Frauen-
gemächer
(das Zenana). Den südl. Flügel, der neu eingerichtet ist,
pflegt der Fürst nachm. zu bewohnen. Außerdem sind im Palast
die fürstl. Behörden, der Gerichtshof und die Schatzkammer unter-
gebracht
. Südl. schließt sich der Sajjan Niwâs-Garten an, mit
einer kleinen Tiersammlung; weiter gelangt man zum Pichola-See.
Die Victoria-Halle, vor der ein Standbild der Königin steht,
enthält eine Bibliothek und ein unbedeutendes Museum.

Der *Pichola-See, ein Ende des XIV. Jahrh. angelegter Stausee
von 3,5km Länge und 2km Breite, mit buchtenreichen, z. T. dunkel
bewaldeten Ufern, ist von wunderbarem Reiz. Östl. überragen ihn
die Stadt mit ihren Mauern und Toren und der fürstl. Palast. Rings-
um
viele Landhäuser. Die architektonische Einfassung des Ufers,
mit Badetreppen (Ghâts, S. 223), ist aus dem Ende des XVI. Jahr-
hunderts
. Die beiden Inseln, südl. die Jagmandir, mit Anfang
des XVII. Jahrh.
für den Mogulprinzen Khurram (nachmal. Shâh
Jehân
, S. 162) erbautem Palast und einer kleinen Moschee, nördl.
die Jagniwâs, mit Palast aus dem Anfang des XVIII. Jahrh., stellt
Fergusson den borromeischen Inseln im Lago Maggiore zur Seite.
Die Befahrung des Sees (nur mit Booten des Mahârâna, s. S. 145)
wird des günstigeren Sonnenstandes wegen am besten nachm. unter-
nommen
und beginnt gewöhnlich am Swaroop Sâgar-See, der
nördlichen Fortsetzung des Pichola. Je mehr man nach S. vor-
dringt
, um so schöner wird die Landschaft. Prachtvoll ist am
Abend die Aussicht von der Jagmandirinsel aus. Man landet am
S.-Ende des Pichola-Sees bei dem Jagdschlößchen Khas Odi, wo
gegen Sonnenuntergang die Wildschweine gefüttert werden. Das
Boot fährt dann noch zum Sajjan Niwâs-Garten, doch kann man
den Wagen auch schon nach Khas Odi bestellen.

Ein freier Vormittag eignet sich zu der Wagenfahrt nordwestl.
nach dem fürstl. Lustgarten Sahailyan Ki-Bari, mit Wasserkün-
sten
, und nach dem um 1900 angelegten Fateh-Sâgar-See, oder
nach dem nördl. oberhalb des Pichola auf hohem Bergkegel thro-
nenden
Palast Sujjangarh (3 St. hin u. zurück; Wagen bis an den
Berg, dann zu Fuß die gewundene Landstraße hinauf), wo man
die Oasenlandschaft von Udaipur mit ihren Stauseen überblickt,
westl. bis zu den Aravallibergen.